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Log of DM5HF

Mittwoch, 27. April 2016

Die perfekte Mobilantenne

gibt es leider nicht. Nachdem ich auf meinen Aufbau mit der Yaesu YA007 zunächst sehr stolz war, schlich sich doch schneller eine Änderung in der Mobilstation ein, als zunächst gedacht. 

Was war geschehen?

Sehr erfreut war ich darüber, dass die KXPA mit dem eingebauten ATU in der Lage war, die unresonante Peitschenantenne, welche auf der Anhängerkupplung montiert ist, auf den von mir favorisierten Bändern abstimmen konnte. Wie so oft zeigt sich in der Praxis aber, dass die Möglichkeit der Abstimmbarkeit und die Wirksamkeit der Antenne keinesfalls einhergehen. Eine simple Regel ist, dass eine Dummyload auch ein hervorragendes SWR bringt, wenngleich ein solcher Abschlusswiderstand für den Sendebetrieb keineswegs taugt. So ähnlich verhielt es sich leider mit meinem Mobilkonzept. Ich hatte mich während der ersten QSOs bereits gewundert, dass die hörbaren Signale selten über 57 hinausgingen. Da mein Betrieb sporadisch erfolgte, schob ich diesen Umstand zunächst auf die jeweiligen Ausbreitungsbedingungen, die mir anscheinend nicht wohl gesonnen waren. Nach und nach gelang es mir, auch einige Stationen aus Übersee ins Log zu bringen, aber die niedrigen Empfangspegel ließen mir keine Ruhe. Auch war ich diese Situation nicht von der ATAS 120 gewohnt, welche ich einige Jahre zuvor betrieb.

Rein aus Neugier versuchte ich nun, dem Problem Herr zu werden. Mein Lösungsansatz war zwar wenig galant, aber im Vergleich zur Performance der genutzten Antenne immerhin wirksam. Ich bestellte mir bei Classic International einen Satz der Hustler Mobilantenne. Da ich zu diesem Zeitpunkt im Urlaub war, schien mir eine schnelle Lieferung sehr wichtig. Aus anderen Bestellungen wusste ich, auf die Jungs aus den Niederlanden ist verlass. So war es auch, wenige Tage nach Bestellung hielt ich einen 137cm langen Antennenstab, eine Adapterplatte für vier Resonatoren und drei Resonatoren für 40, 20 und 15m in meinen Händen. 

Die teils gescholtene Qualität der Antennen konnte ich nicht bemerken. Neben den in meinen Augen günstigen Preis ist das Finish der Antenne ganz ansehnlich. Ob jedoch weiß als Farbe die optimale Wahl darstellt, bleibt fraglich. Der Punkt ist aus technischer Sicht zwar zu vernachlässigen, allerdings entspricht mein Mobilfunkaufbau nicht wirklich der STVO/ STVzO. An meinem braunen Caddy fällt die weiße Antenne leider extrem auf, weil das Kontrastverhältnis sehr heftig ist. 

Der Betrieb mit der Antenne ist jedoch die wahre Freude. Nachdem Auspacken ist natürlich zunächst die Abstimmung der Resonatoren vorzunehmen. Obwohl ich im Urlaub keinen VNA zur Hand hatte, konnte ich alle drei Resonatoren auf die gewünschte Bandmitte justieren. Die Bandbreite der Resonatoren ist für mich ausreichend. Auf 40m habe ich etwa 50 KHz unter SWR 2 festgestellt, auf 20m ist es der gesamte SSB Bereich und auf 15m ohnehin. Dieser Punkt ist vor dem Hintergrund des ATU in der KXPA kein wirklich schlagendes Kriterium. Die Abstimmung habe ich im Übrigen mit der Adapterplatte und allen drei Resonatoren gleichzeitig vorgenommen.

Nach einigen Wochen Betrieb bin ich mit der Antenne deutlich zufriedener, als mit der Yaesu YA007. Der Grund lag nicht nur an den satten 59+ Signalen, sondern auch an etlichen 40m SSB Verbindungen, die mit der vormals genutzten Atas deutlich schwieriger waren. Selbst Pileups konnte ich in letzter Zeit häufig knacken, wenngleich dies im Schwerpunkt auf 20m erfolgte. Auf 15m gelangen mir bis dato mangels guter Bedingungen leider kaum Verbindungen, was aber aufgrund der hervorragenden 20m Resultate nicht weiter stört.

Einen Nachteil an der Antenne möchte ich jedoch an dieser Stelle nicht verschweigen. Obwohl mir die Qualität der Antenne zusagt, ist es mir gelungen den 40m. Strahler abzubrechen. Das Problem bestand darin, dass es auf einigen Parkplätzen Höhenbeschränkungen gibt, um die Einfahrt von bspw. Wohnmobilen zu verhindern. Ohne an die Antenne zu denken, fuhr ich leider sorglos bei Cuxhaven durch eine solche Höhenbeschränkung. Die Spule war zwar noch fest, aber der Abstimmstab oberhalb der Spule brach schlichtweg. Dagegen half leider auch nicht die schwere Tonnenfeder, da die Höhe einfach ungünstig war...

Die Amateurfunkstation DM5HF

Nachdem ich einige Beiträge über meine Aktivitäten außerhalb der heimischen Station veröffentlicht habe, möchte ich nun die Gelegenheit nutzen, meine Hauptstation vorzustellen.
Als Stationstransceiver nutze ich seit geraumer Zeit den Anan 100 mit dem Hermes-Board. Dieser TRX kann bis zu 100W leisten, was in der Regel nicht notwendig ist, da nachgeschaltet stets meine Endstufe von RF-Power, die HVLA 700, arbeitet. Um mein Sendesignal, welches in der Regel so ausschaut:
zu verbessern, nutze ich Predistortion. Predistortion ist seit einigen PowerSDR Updates für HPSDR verfügbar. Mittels einem Messkoppler, der hinter der PA sitzt, gelingt es, ein Messsignal zurück in den Anan zu führen, damit sich das Sendesignal wie folgt verbessert:
In der letzten Zeit werde ich häufiger gefragt, welche Mikrofonanlage ich verwende. Um eines vorweg zu nehmen, eine Anlage ist es nicht. Ich verwende ein Sony-Electretmikrofon, was zwar betagt ist, aber dafür eine tolle Qualität aufweist. Die innenliegende Batterie sorgt bei dem Mikrofon für den notwendigen Punch. Das Mikrofon habe ich direkt an den frontseitigen Eingang des Anan angeschlossen. Ebenfalls gut funktioniert die Möglichkeit, das Mikro rückseitig am Line In anzuschließen, welcher über den DB-25 Anschluss erreicht ween kann. Dort habe ich mir ebenfalls einen PTT In realisiert, um meine Fußtaste per Chinch anstecken zu können. Die Qualität der Modulation lässt sich im Wesentlichen auf die Einstellungsmöglichkeiten des Anan zurückführen. Im Register Transmit lassen sich Mikrofonverstärkung und Bandbreite des Sendesignals festlegen, die Optimierung erfolgt mittels eines softwarebasierten Equalizers, den PowerSDR bereits implementiert bekommen hat. Mit diesen Einstellungsoptionen ist m.E. kein weiteres externes Audio-Equipment vonnöten, da die Modulation oft als hervorragend von QSO-Partnern beurteilt wird, ohne dass ich nachgefragt habe.
Als Messgeräte kommt zunächst zwischen Anan und PA ein Diamond SX-1000 zum Einsatz, hinter der PA folgt das bewährte LP-100a. Neben zwei Koaxialkabeln führt von meinem Dachboden auch ein 12poliges Kabel in den Garten, welches einerseits einen Alfa Spid Antennenschalter und andererseits den Stockcorner Antennentuner JC-4 mit der Station verbindet.
Im Garten angekommen, befindet sich dort als zentrales Element ein Halbtelekopmast der ehemaligen NVA, der knapp 1,8m in der Erde versenkt wurde, um hier auf dem Geestrücken eine einigermaßen stabile Position zu erzielen. Der Aufbau war etwas schweißtreibend, aber problemlos händelbar:



Mit einer kleinen Verlängerung verfügt der Mast über eine Höhe von 10m über Grund. Am Fußpunkt des Mastes sitzt der Autotuner JC-4. Dieser Tuner ist in der Lage, nicht nur bis zu einem Kilowatt zu verdauen, sondern es können als L-Glied sowohl Groundplane Antennen als auch Zweidrahtleitungen direkt angeschlossen werden. Es bestehen die Optionen, zwischen zwei Grounplanes aus der Station umzuschalten oder eine Zweidrahtleitung anzuschließen. Ich habe mich für die letztere Möglichkeit entschieden.

Als Antenne verwende ich einen Dipol. Dieser verfügt über eine Spannweite von 2 x 20m, wobei die jeweils letzten 5m Enden nach innen zur Zweidrahtleitung, schräg nach unten, abgespannt sind. Am Ende meines Grundstücks befinden sich jeweils in der Flucht vom Hauptmast zwei 8m hohe Hilfsmasten, die von Gerd Liebal stammen und eine sehr gute Qualität aufweisen.
Der Vorteil der Antenne liegt darin, dass ein Betrieb von 160m bis 10m möglich ist. Der Wirkungsgrad auf 160m ist noch vertretbar, aufgrund der Kürze der Antenne sollte jedoch auch mit der Eingangsleistung vorsichtig umgegangen werden. Ich verwende auf diesem Band nicht mehr als 200W. Auf den übrigen Bändern nutze ich selten mehr als 400W, da dies in aller Regel nicht notwendig ist.

Im Betrieb begleitet mich eine Reihe von Software, die sich über Jahre zu einem festen Stationsbestandteil entwickelt hat. Als Herzstück werkelt natürlich PowerSDR. Mittels des Virtual Serial Port Emulator von Eterlogic realisiere ich meine COM Ports samt entsprechender Splitter, um von verschiedenen anderen Softwarelösungen auf den virtuellen COM Port des Anan zugreifen zu können. Die Audiokanäle erstelle ich mittels Virtual Audio Cable. Als Betriebssoftware nutze ich seit Jahren Logger32, das Dank N2AMG nicht nur mit FLDigi für Digimodes, sondern auch mit QRZ.com und Clublog interagieren kann. Neben einer hervorragenden QSL Verwaltung habe ich mir den Logger so angepasst, dass er farblich gefällig ist und bspw. DOKs kennt. Daneben verwende ich häufig noch WSPR, um insbesondere im Milliwattbereich zu schauen, wie sich die Ausbreitungsbedingungen aktuell darstellen.
Ein letztes Hilfsmittel der Station möchte ich nicht unerwähnt lassen. Für den Contestbetrieb schätze ich nach wie vor einen VFO-Knopf. Seit fast 7 Jahren nutze ich hierzu T-Mate, der per USB wirklich ausgezeichnet funktioniert. Der Knopf ist kein Schnäppchen, hält aber sehr gut und ist in meinen Augen alternativlos.