Labels

Log of DM5HF

Samstag, 21. März 2015

Das optimale SSB-Sendesignal: Predistortion und CESSB mit dem Anan 100

Bereits im vorangegangenen Artikel hatte ich meine erfolgreichen Erfahrungen mit Predistortion geschildert. Um ein möglichst intermodulationsarmes Sendesignal zu erzielen, wird mittels eines Messrichtkopplers ein Abbild des Sendesignal in den Eingang EXT 1 des Anan zurückgeführt. Auf Grundlage dieses Abbildes errechnet der Anan sein optimales Sendesignal in Echtzeit.
Im Experimentalaufbau verwendete ich zunächst den Messkoppler des Messgerätes LP100a. Dieser Koppler ist durchaus für Predistortion geeignet, nur kann ich dann verständlicherweise nicht mehr gleichzeitig SWR und Output messen. Somit war es notwendig, einen weiteren Messkoppler zu beschaffen.
Der gesuchte Messrichtkoppler sollte eine Reihe an Anforderungen erfüllen, nämlich:
·         Frequenzbereich 1 – 30 MHz,

·         Belastbarkeit 1.000 W,

·         Auskoppeldämpfung um 50 dB,

·         Anschaffungspreis weniger als 100 €.

Widererwarten gestaltete sich die Suche nach einem Messrichtkoppler mit den obigen Spezifikationen als schwierig. Neue Messrichtkoppler schlagen schnell mit über 300 € zu Buche und sind oft für den GHz-Bereich vorgesehen. Daher suchte ich weiter bei den einschlägigen Surplus-Händlern. Fündig wurde ich schließlich bei Ebay. Dort wurde mir ein Messrichtkoppler der Firma Fuba mit den gewünschten technischen Daten preiswert angeboten.

Neben den hervorragenden technischen Daten zeichnet sich der Messrichtkoppler (MRK) von Fuba insbesondere durch seine Anschlüsse aus, die allesamt in der Norm N ausgeführt sind. Andere Messrichtkoppler haben oftmals speziellere Anschlüsse, wie z.B. 7/16. Diese Standards sind per se keineswegs abträglich, nur sind die Preise für entsprechende Adapter zur Einbindung in das vorhandene Equipment sehr hoch. Da der MRK zwei Messausgänge besitzt, wurde auch ein passender Abschlusswiderstand mitgeliefert. Der Fuba-MRK war demnach ein Glücksgriff.
Das folgende Schaubild soll vereinfacht verdeutlichen, wie sich Predistortion in meinem Setup erreichen lässt. Ich verwende diese Option, um insbesondere mit meiner Endstufe möglichst intermodulationsarm 400W Output zu emittieren. Daher ist der Fuba-MRK am Ausgang der PA angeschlossen, damit der Anan das durch die PA bereits verstärkte Sendesignal zur Echtzeitauswertung zugeführt bekommt.

                                                         

Um das Sendesignal weiter zu verbessern, lohnt es auch, im Setup von PowerSDR CESSB zu aktivieren. Dieser Algorithmus generiert ein optimales und mit Processor ausgesteuertes SSB-Signal, welches sehr verzerrungsarm ist. Aufgrund der sehr hohen Komplexität dieser Anwendung verzichte ich an dieser Stelle auf eine Erklärung. Hintergrundinformationen finden sich in einem Artikel in QEX http://www.arrl.org/files/file/QEX_Next_Issue/2014/Nov-Dec_2014/Hershberger_QEX_11_14.pdf der allerdings technisch anspruchsvoll geschrieben worden ist und im Zuge der letzten SDR-Runde im März 2015 von Klaus, DK7XL, empfohlen wurde.
In der Zusammenfassung bleibt festzuhalten, dass Predistortion für technisch interessierte Funkamateure bereits heute machbar betrieben werden kann. Noch einfacher ist die Verwendung von CESSB, da hier neben der klassischen Modulationseinstellung nur ein Häkchen im Setup zu setzen ist. Das Ergebnis beider Maßnahmen kann sich in jedem Fall nicht nur hören, sondern insbesondere auch in einem sehr sauberen Spektrum sehen lassen.

Keine Kommentare: