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Samstag, 26. April 2014

Funken in der Natur - ohne Auto, aber mit QRP+++

Der Sommer ist zurück. Nicht nur der Wetterbericht vermeldete hervorragende Bedingungen zum Portabelfunken, sondern auch die Haut spürte die fast sommerlichen Temperaturen sofort. In der Nachbarschaft war mir zuvor ein guter Fang gelungen, welcher ebenso hervorragend zum heutigen Wetter passte. Bereits seit einigen Jahren träumte ich von einem Fahrradanhänger. An sich ist das zwar nichts wirklich Tolles, aber für den sportlich ambitionierten Funkamateur eröffnen sich mit solch einem Einachser ungeahnte Möglichkeiten. Immer nur mit dem Auto in die Natur zu fahren, dass widerspricht sich eigentlich schon vom Wortlaut. Daher ist der - zumindest im Betrieb CO2-neutrale - Drahtesel eine gute Wahl zum Funken in der Natur.

Warum muss es eigentlich ein Anhänger sein? Müssen tut es das keineswegs. Fährt man jedoch längere Strecken, ist es sehr angenehm, große Lasten nicht im Rucksack transportieren zu müssen. Somit schwitzt der Körper nicht exzessiv, was vor allem in der Übergangsjahreszeit ein hohes Erkältungsrisiko in sich bergen würde. Des Weiteren ist ein Gepäckträger oftmals einem höherkapazitiven Bleigelakku nicht gewachsen. Auch die Alternative, den 24Ah-Akku in den Rucksack zu packen, stellt nicht nur wegen des vorgenannten Grundes keine zweckdienliche Alternative dar. Zudem bietet ein Fahrrad dem OM oder der YL nur begrenzten Platz. Neben Akku müssen Mast, Funkgerät und Zubehör bewegt werden. Allein auf dem Fahrrad bleibt die Freude demnach schnell auf der Strecke...

Insofern also lohnte sich die Anschaffung. Meine zu transportierende Station bestand wie immer aus meinem FT-857 samt originalen Mikrophon, dem PSK-10A Interface, einem Asus Tablet Computer für Log und Digimodes, einem 24Ah Bleigelakku samt 16W-Solarpanel sowie einem 12m GFK-Mast mit 2 x 30m Dipol.

Kaum angekommen, zog ich die Mastsegmente auseinander. Der Dipol war zwar sehr lang, dafür hingen die Enden kaum 1m über dem Boden. Optimal schien anders. Egal. Schnell noch das Interface mit dem TRX verbunden,  YT-100 Tuner angeschlossen - und los kann es gehen. Bereits das erste Drehen über die Bänder zeigte, dass die Bedingungen einen low-power Einsatz rechtfertigen würden. So kam es auch. Nach wenigen Minuten hatte ich einige europäische Stationen mit 25W SSB von 40m bis 10m im Log. Besonders freute es mich, dass ich auch zwei US-Stationen ins Log bekam. 

Nachdem SSB bewiesen hatte, dass es funktioniert ;-) ... schaltete ich nun auf PSK31 und PSK63 um. Dank Tablet-PC ist mittlerweile ein komfortables Loggen über viele Stunden kein Problem mehr, aber auch der Betrieb von Digimodes fordert seit langem keinen stromfressenden Laptop mehr. Dank den Apps DroidPSK und DroidRTTY ist wirklich komfortabler Betrieb möglich. An meiner Antenne reichten lediglich 10W für transkontinentale Verbindungen aus. 

Dies belastete den Akku auch nur unwesentlich. Ich startete mit einer Spannung von 13,6V und stellte meine Aktivitäten bei 12,3V etwa vier Stunden später ein. Solar macht das locker möglich.

Etliche QSOs, ein wenig Bewegung, verschiedenste Sendearten - und das alles nur mit dem Fahrrad - dem Anhänger sei Dank!

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