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Log of DM5HF

Sonntag, 14. April 2013

W3NQN Bandpassfilter - Probeaufbau

Um mit zwei Amateurfunkstationen parallel Betrieb machen zu können, ist es leider unabdingbar, die beiden eingesetzten Transceiver HF-mäßig zu entkoppeln. Unterlässt man diese Maßnahme, stören sich die beiden Stationen nicht nur heftigst gegeneinander, sondern auch die Empfänger werden möglicherweise bis zur Zerstörung übersteuert.
Experimentalaufbau für 28,300 MHz (Mittenfrequenz)

Eine simple Abhilfe stellen für diesen Fall Bandpassfilter dar, die zwischen TRX und PA eingeschleift werden und jeweils ein Amateurfunkband abdecken. Hierdurch wird es möglich, beispielsweise im Contest in der Klasse Multi Two zu starten oder aber während DX-Peditionen Mehrbandbetrieb auf engem Raum durchzuführen. Streng genommen handelt es sich bei einem Bandpass um zwei Filter. Der Bandpass beinhaltet demnach ein Tiefpass- sowie ein Hochpassfilter, um möglichst alle Frequenzbereiche ober- und unterhalb des avisierten Frequenzbereiches zu sperren. 
Dank Funkamateur-Analyzer ein Kinderspiel...

Seit etlichen Jahren stellt der Bavarian-Contest-Club (BCC) eine sehr gutes Handbuch zum Aufbau solcher Bandpässe für Amateurfunkanwendungen zum Download bereit: http://www.bavarian-contest-club.de/projects/bandpassfilter/100W-BP.pdf Die Bauanleitung basiert auf der Entwicklung von Ed, W3NQN. Zu Beginn der Bauanleitung erfolgt eine kurze Abhandlung, warum das Design von Ed anderen Baumustern überlegen ist.  Im Weiteren wird auf  Herausforderungen wie Bauteile-Beschaffung, Abgleich und Aufbau einer "Filterbox" eingegangen.
Für den ersten Wurf und fliegenden Aufbau kann man zufrieden sein
Auch die Sperrung des 15m Bandes durch das Filter scheint gegeben zu sein

Nachdem ich seit einer Woche endlich über die erforderlichen Ringkerne verfüge, gelang es mir heute, ein erstes experimentelles Filter zu bauen. Ein paar geeignete Kondensatoren fand ich in der Bastelkiste und nach nur kurzer Zeit war das Filter fertig. Erstaunlicherweise lag ich mit meinem Testobjekt sogleich am Bandanfang des 10m-Bandes, obwohl ich auf einen intensiven Abgleich zunächst verzichtet hatte. Die Verschiebung der Durchlasskurve um 300 KHz nach oben war dennoch ein Kinderspiel und mit dem FA MK III messtechnisch leicht nachzuweisen (siehe Bilder oben).
Messaufbau mit Filter, LP100a Leistungsmessgerät und Dummyload 
Nachdem die Durchlasskurve verschoben war, ging es nun daran, festzustellen, wie viel Verluste das Filter produziert. Als Messaufbau verwendete ich: TRX => Bandpassfilter => Messkoppler des LP 100a => Dummyload. Zur Vorbereitung maß ich zu erst die Ausgangsleistung des Flexradio 3000 bei angezeigten 11W in PowerSDR. Ich erhielt vom LP100a den Wert 10,5W. Danach nahm ich meinen Testaufbau in Betrieb und maß 9,54W hinter dem Filter und vor der Dummyload. Das heißt, dass im Filter 9,14 Prozent der Eingangsleistung verheizt werden. Aus Unkenntnis über die Kondensatoren habe ich den Test nur mit 10W anstatt, wie vom BCC empfohlen, mit 100W durchgeführt, da bereits ab 50 W bis zu 500V an den Kondensatoren anliegen können. Ob die hier verwendeten Modelle dies verkraften war mir unklar - ich wollte sie einfach nicht riskieren. Ein Verlust von unter 10 Prozent ist für mein kleines Experiment dennoch zufriedenstellend. Insofern kann ich nun beginnen, meine übrigen Bauteile zu beschaffen, um möglichst bald über einen Filterkomplett-Satz für alle Amateurfunk-Bereiche auf Kurzwelle zu verfügen.

Sonntag, 7. April 2013

Die Portabelsaison geht weiter - mit 4.000 VA

Das Wetter war in den letzten Wochen nicht nur in Norddeutschland bescheiden. Kälte, Schnee und Eis verhinderten erfolgreich, an Wochenenden ein wenig Portabelfunk zu betreiben. Neben dem Wetter  bestand als weitere Hürde, dass ich die "Operation Broken Wing" abschließen musste, bevor die Foldingantenna wieder einsatzbereit war. Im 10m-DARC Contest im Januar war mir ein Elementträger gebrochen, da ich den Alu-Mast zu weit auseinander gezogen hatte ( http://www.dm5hf-chris.blogspot.de/2013/01/darc-10m-contest-oder-operation-broken.html ). Schon vor geraumer Zeit hatte mir Christian, DL1ELU, sehr sehr schnell die benötigten Ersatzteile gesendet. Ich habe diesen Fauxpas genutzt, mir gleich mehrere Elementträger in Reserve zu legen, damit im Falle des Falles schnell Ersatz zur Hand ist. Aber genau dann, wenn Ersatz vorhanden ist, passiert in der Regel schließlich nichts mehr. Auch das soll mir recht sein.
Reparatur & Aufbau

Da mein Garten relativ klein ist und die Grundfläche nur schwerlich zur Folding passt, war klar, dass für die Reparatur der nächste Portabeleinsatz herhalten muss. Das Ganze klappte hervorragend, wenngleich die morgendlichen Temperaturen von -1 Grad Celsius zunächst wenig zum Aufbruch motivierten. Die Kisten hatte ich wie immer schon am Vorabend gepackt, sodass ich am Morgen nicht viel Zeit verlor, bevor ich gegen 10:00 Uhr endlich den Aufbauplatz erreichen konnte. Der Aufbau der Station läuft mittlerweile recht routiniert und so dauerte es nicht lang, bis mit der Reparatur des Hexbeams begonnen werden konnte.
Endlich steht die Foldingantenna wieder!

In einer knappen halben Stunde tauschte ich zwei Elementträger aus, deren Übergangsstücke den Sturz aus fast 5m Höhe nicht überstanden hatten. Dies schien auch kein Wunder, da die Antenne hochkant direkt auf einen der dreiteiligen Elementträger stürzte. Insofern gab an dieser Stelle schließlich das schwächste Glied nach - das Scharnier. Insgesamt war ich mit dem Fortgang der kurzen Reparatur begeistert, da ich zum einen nur wenig Funkzeit verlor und zum anderen der Aufbau der Antenne an sich den Austausch defekter Teile sehr leicht ermöglichte. Insbesondere für DX-Peditionen könnte die Folding die Antenne sein.
Die Folding steht - ab zum nächsten Projekt

Kaum war die Reparatur abgeschlossen, wurde die Folding auf den Mast gesetzt. Langsam schob ich die Aluminiumsegmente nach oben. Leider gelang es mir bis dato nicht, Markierungen mit dem Dremel an die unteren Bereiche der Segmente anzubringen. Das werde ich aber noch nachholen, da ich nicht abermals die Folding umwerfen möchte, nur weil ich dachte, die Alu-Segmente seien länger, als sie es tatsächlich sind...

Spannung passt...
Nachdem der Aufbau vollendet war, stieß Jörg, DM4DL samt Nuscha, einer jungen Shiba Inu, hinzu. Um ebenfalls portabel unterwegs sein zu können, hatte sich Jörg vor kurzem ebenfalls einen Honda EU20i zugelegt. Doch damit nicht genug, er orderte gleich noch den Parallel-Kit dazu, damit sich zwei EU20i kombiniert betreiben lassen. Mit diesem Aufbau steht eine Spitzenleistung von 4.000 VA zur Verfügung. Vor allem für den Dauerbetrieb und wenn es einmal wieder etwas mehr Leistung sein darf, ist dieser Aufbau sehr zweckmäßig. Wird die HVLA700m mit etwa 600-700W SSB ausgesteuert, lässt sich dies nun keineswegs  mehr an der Motordrehzahl hören. Beim Betrieb mit einem einzelnen EU20i hört man die Abnahme der Spitzenleistung hingegen schon.
4.000 VA




Obwohl die Qualität der Honda-Aggregate hervorragend ist, gilt dieser Umstand nicht für den Parallel-Kit. Dieser hinterlässt eher den Eindruck, dass die Fertigung in der Hinterhof-Werkstatt stattfand. Wahrscheinlich würde sich der Kit auch mit ein paar Bauteilen vom Elektronikversandhaus für einen Bruchteil des Verkaufspreises nachbauen. Unabhängig vom Aufbau funktionierte der Kit jedoch auch Anhieb. Es ist spielend leicht, die beiden Generatoren miteinander zu verbinden. Die nächste Herausforderung wird in diesem Zusammenhang sein, die parallel betriebenen Aggregate samt Kabelsatz vor schlechtem Wetter zu schützen, da ich dem Parallel-Kit bei Regen nicht vertrauen werde...
Mastwache

Da der Testlauf mit den beiden Generatoren sehr gut funktionierte, konnten wir die übrigen eineinhalb Stunden für Funkbetrieb mit unserem neuen Contestrufzeichen DR0F nutzen. Da ein größerer Contest lief, blieben uns zwar nur die WARC-Bänder übrig, aber insbesondere 17m und 12m verwöhnten uns mit etlichen Überseeverbindungen. Zwar hatte sich das Wetter unterdessen sehr zu unserer Freude entwickelt und auch Nuscha hatte sichtlich Spaß in der Natur - es musste nun, 90 Minuten später, dennoch abgebaut werden.
CQ DR0F/p CQ

Schnell wurden die einzelnen Baugruppen voneinander getrennt und verpackt, sodass nach etwa 30 Minuten der Heimweg angetreten werden konnte. Zwar war das Funken selbst heute nur von niederer Priorität, aber die erfolgreiche Reparatur sowie die Plug & Play Installation des Honda-Parallel-Kits liessen den Tag für uns dennoch zu einer lohnenswerten Aktivität werden. 
Und ab nach Hause...